Schulschiff „Rhein“
Rheinanlagen 12a
Stadthafen Duisburg-Homberg
D-47198 Duisburg

Fon +49 (0)2066 2288-0
Fax +49 (0)2066 2288-22

Web http://schulschiff-rhein.de

Leitung: Gerit Fietze



Aufgaben und Funktion des Schulschiff RHEIN
Die Schülerinnen und Schüler, die am Schiffer-Berufskolleg RHEIN den Beruf des Binnenschiffers erlernen, sind während der Blockphase auf dem Schulschiff RHEIN in Zwei-Mann-Kabinen untergebracht. Für die Auszubildenden dient das Schulschiff in erster Linie als schwimmendes Internat.

Ergänzend zur betrieblichen Ausbildung wird die Beherrschung der praktischen Fertigkeiten des Binnenschifferberufes durch Arbeitsgemeinschaften auf den Gebieten Bootsdienst, Nachenfahren und Tauwerksarbeiten / Drahtspleißen, u.a. gefördert.


Das Schulschiff RHEIN bietet neben der internats- mäßigen Unterbringung der Auszubildenden mehr als 60 Lehrgänge in der Weiterbildung an, z.B. Kursen zur Erlangung der unterschiedlichsten Qualifikationen und Zertifikate an, wie z.B. Schiffsführerbefähigung, Radarpatent, UKW- Sprechfunkzeugnis, Ausbildereignung, Sachkunde im Gefahrguttransport, Schiffsmaschinenkennt- nisse und die Ersthelfer-Befähigung.
Die Teilnehmer aus ganz Europa werden von erfahrenen Dozenten aus der Schifffahrtspraxis unterwiesen. Die Räumlichkeiten an Bord bieten ideale Bedingungen für Schulungen und Konferenzen für bis zu 50 Personen.


Die Geschichte des Schulschiffes RHEIN

Um den Nachwuchs für die Binnenschifffahrt zu sichern, führte das Arbeitsamt 1935 vierteljährliche Einführungskurse auf dem umgebauten Schleppboot "Haniel 18" durch. Der ehemalige Schlepper erhielt den Namen "Schulschiff Duisburg" und bekam einen Liegeplatz im Duisburger Kaiserhafen. 1938 übernahm nach Auslaufen dieser Maßnahme der "Verein zur Wahrung der Rheinschifffahrtsinteressen e.V. die Schulungen.

Im Jahre 1941 wurde das "Schulschiff Duisburg" zur Schifferberufsschule nach Miltenberg am Main verlegt. Auf dem Schulschiff wurden praktische Arbeiten mit den Schiffsjungen durchgeführt. 1946 kam das Schiff zum Niederrhein zurück.

Erstmalig fanden 1949 die Wege der Vorläufer-Institutionen im Erziehungs- und Bildungswesen der deutschen Rheinschifffahrt, also Stromschiffer- und Schifferberufsschulen sowie das vormalige "Schulschiff Duisburg", die in der Historie getrennt zumindest nebeneinander her verlaufen waren, in einer gemeinsamen Aufgabenstellung zusammen - quasi symbolisiert durch den gemeinsamen Namen.
Hervorzuheben ist, dass es für das Binnenschifffahrtsgewerbe keine Frage war, dem Schulschiff mit der Bereitstellung von Quartier und Verpflegung für die Schiffsjungen während des Besuchs der Schifferberufsschule RHEIN einen dienenden Part im Rahmen der beruflichen Erstausbildung zuzuweisen.

Von Anfang an bestimmte der Gesichtspunkt einer sachlich vernünftigen und zweckdienlichen Aufgabenteilung das gegenseitige Verhältnis. Demgemäss lag es seit jeher beim Schulschiff, ergänzend zur betrieblichen Ausbildung die Beherrschung der praktischen Fertigkeiten des Binnenschifferberufs durch Arbeitsgemeinschaften auf den Übungsgebieten Bootsdienst/ Nachen- fahren und Tauwerksarbeiten/ Drahtspleißen zu fördern.
Die Schule hat insoweit stets die personell-fachliche Kompetenz dieser auf freiwilliger Basis stattfindenden Schulschiff-Ausbildung anerkannt. Zusätzlich vermittelt das Schulschiff die Ausbildung zum Ersthelfer und unterweist im Umgang mit dem Rettungskragen. Viele Jahre lag bei ihm außerdem die Durchführung des Schwimmunterrichts.

Als im Zuge des Aufschwungs in der Binnenschiff- fahrt ab Mitte der fünfziger Jahre die Zahl der Schiffsjungen beständig zunahm, schuf der Trägerverband des "Schulschiffes RHEIN" mit dem Erwerb eines zweiten Schulschiffes im Jahre 1958 unter Einsatz erheblicher finanzieller Mittel die äußeren Voraussetzungen dafür, dass die Expansion der Schifferberufsschule nicht an der Unterbringungsfrage scheiterte.

In den 60er Jahren schlug das Gewerbe ein neues wichtiges Kapitel der Berufsbildung in der Binnenschifffahrt auf. Auf Initiative des Vereins zur Wahrung der Rheinschifffahrtsinteressen kam 1965 der erste Radarlehrgang für im Beruf stehende Binnenschiffer zustande.

1968 folgte der erste Lehrgang zur Vorbereitung auf die Rheinschifferpatent-Prüfung. Das waren die Anfänge und der Auftakt zu einer systematischen Erwachsenenfortbildung mit einem inzwischen breit gefächerten Angebot zur Erlangung der unterschiedlichsten Qualifikationen und Zertifikate (z.B. Schiffsführerbefähigung; Radarpatent; UKW-Sprechfunkzeugnis; Ausbildereignung; Sachkunde im Gefahrenguttransport; Schiffsmaschinenkenntnisse; Ersthelferbefähigung). Am Gegenstand der Kurse, mehr noch an ihrer zunehmenden Dauer und an der stark gestiegenen Anzahl der Teilnehmer lässt sich die schnell voranschreitende technische Entwicklung der Binnenschifffahrt während der vergangenen 25 Jahre ablesen. Entsprechend sind die Anforderungen an die Qualifikation der Fahrensleute gestiegen.

Für die organisatorische Durchführung des umfangreichen Fortbildungsprogramms bot das "Schulschiff RHEIN" eine ausgezeichnete Plattform, insbesondere nach Indienststellung eines neuen, wesentlich größeren Schiffes im August 1984, das der Arbeitgeberverband der deutschen Binnenschifffahrt hatte für über 5 Mio. bauen lassen.

Das Schulschiff wurde eigens für die internatsmäßige Unterbringung der Schiffsjungen und als zentrale Fortbildungs- und Tagungsstätte der Binnenschifffahrt nach neuesten Gesichtspunkten konzipiert. Die Ausbildung der Nachwuchskräfte und der beruflichen Fortbildung lagen somit in einer Hand und unter einem Dach. Die enge Verflechtung von Berufsaus- und Fortbildung, vom Schiffer-Berufskolleg RHEIN und vom Schulschiff RHEIN, erweist sich als Vorteil und wichtige Antriebskraft die deutsche Binnenschifffahrt voranzubringen.