SANDRA-II auf Jungfernfahrt

SANDRA-II auf Jungfernfahrt

von Klaus Paulus -
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Glocke

Mahmut Özdemir, der SPD-Bundestagsabgeordneten für den Duisburger Norden und Nordwesten, war heute im Schiffer-Berufskolleg RHEIN in Duisburg-Homberg zu Gast, wo er die allererste Testfahrt mit dem neuen, bundesweit einzigartigen Flachwasserfahrsimulator SANDRA II durchführte. Neubauten von Schiffen werden vor der Übergabe an den „Eigner“ durch Test- und Probefahrten auf die geforderten Eigenschaften hin geprüft. Özdemir, der sich dafür stark gemacht hatte, dass der Bund die Gesamtkosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro für die erforderliche Modernisierung übernimmt, hat es sich nicht nehmen lassen, diese erste Testfahrt selbst durchzuführen.

MdB Mahmut Özdemir und Schulleiter Klaus Paulus bei der ersten Testfahrt.

Vor gut zwölf Jahren startete „SANDRA“ (Simulator for Advanced Navigation Duisburg - Research and Application) und wurde sehr schnell europaweit zum Synonym und Maßstab für Ausbildung und Training von Binnenschiffern am Radar- und Flachwasser-Fahrsimulator im Schiffer-Berufskolleg RHEIN in Duisburg-Homberg. Diese erfolgreiche Kooperation zwischen der Stadt Duisburg, dem Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) und dem Schiffer-Berufskolleg RHEIN (SBKR) war allerdings in die Jahre gekommen und bedurfte dringender Modernisierungsmaßnahmen, um die Hard- und Software auf den aktuellsten Stand zu bringen und die hohen Standards der Europäischen Kommission zu erfüllen. Die hierfür anfallenden Modernisierungskosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro übernahm der Bund.



„Die Binnenschifffahrt ist von zentraler Bedeutung, nicht nur für unsere Duisburger Wirtschaft, sondern auch über die Region hinaus. Daher freut es mich sehr, dass ich die Mittel für die dringend erforderliche Modernisierung des Flachwasserfahrsimulators nach Duisburg holen konnte, um so die qualitativ hochwertige Ausbildung am renommierten Homberger Schiffer-Berufskolleg RHEIN auch für die Zukunft zu garantieren“, so Mahmut Özdemir.MdB Mahmut Özdemir und Schulleiter Klaus Paulus bei der ersten Testfahrt.

 

Noch sind viele Kabel mit den zugehörigen Endgeräten zu verbinden, aber einen ersten Eindruck, was der Nachfolger des in Europa Maßstäbe setzenden Simulators für die Binnenschifffahrt neues zu leisten vermag, konnte man durch die Testfahrt aber bereits erlangen. Nach weiteren Tests, die sicherstellen sollen, dass die Anlage den europäischen Maßstäben für Prüfungssimulatoren genügt, beziehungsweise diese deutlich übertrifft, soll dem Schiffer-Berufskolleg RHEIN ab Frühjahr 2021 wieder einer der modernsten Simulatoren für die Binnenschifffahrt in Europa zur Verfügung stehen. Für diesen Zeitpunkt ist - je nach dann geltenden Pandemie-Regeln - auch die festliche Einweihung geplant.



Eine europäische Richtlinie schreibt ab 2022 zwingend praktische Prüfungen auf einem Schiff oder an einem Simulator auch für Schiffsführerinnen und Schiffsführer vor. Hierzu wird der Simulator dann in besonderer Weise geeignet sein und eine wichtige Rolle spielen. Gleich drei unabhängig und parallel arAnfahrt auf die Schleuse Meiderichbeitenden Prüfungskommissionen wird die neue Anlage die zeitgleiche Prüfung von angehenden Schiffsführern ermöglichen. Damit könnten rein rechnerisch schon weit mehr als 600 Prüfungen pro Jahr zusätzlich zur Ausbildung im Rahmen der dualen Ausbildung zum Binnenschiffer/zur Binnenschifferin während der Schulzeiten am Schiffer-Berufskolleg RHEIN durchgeführt werden. Hinsichtlich der angestrebten Kompetenznachweise können diese Prüfungen für das "Schiffsführer-Patent", für die Radarfahrt oder zur Kenntnis über ausgewählte Fahrstrecken (Streckenkunde) sein.