Lebenslanges Lernen – auch für Instruktoren des Flachwasser-Fahrsimulators SANDRA-II

Lebenslanges Lernen – auch für Instruktoren des Flachwasser-Fahrsimulators SANDRA-II

von Ralf Haering -
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Nicht zuletzt durch den neuen Ausbildungsberuf „Binnenschifffahrtskapitän/-in“ und die Neuerungen beim Erwerb des „Unionpatentes“ steigt die Nachfrage nach qualifizierter nautischer Aus- und Weiterbildung im Flachwasser-Fahrsimulator SANDRA-II. Um die angestrebten Kompetenzen bei den Trainees zu erreichen, ist lebenslanges Lernen auch für die Instruktoren des Simulators selbstverständlich. Deshalb nutzten sie die Chance ihr Wissen über die „Fahrdynamik von Binnenschiffen“ im Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. (DST) upzudaten.

Im Rahmen der Neuordnung der Berufsausbildung zum Binnenschifffahrtskapitän/-in gewinnt das Thema Fahrdynamik von Binnenschiffen im Unterricht des Schiffer-Berufskolleg RHEIN wie auch zur Vorbereitung auf die Prüfung zum Unionspatent eine deutlich höhere Bedeutung als in den früheren Ausbildungsplänen.

Daher nutzten Ende Oktober mehrere Mitglieder des Kollegiums des Schiffer-BK und des Instruktoren-Pools des Europäischen Sicherheitszentrums Duisburg (ESD), die (angehende) Steuerleute und Schiffsführer im Rahmen von Bildungsmaßnahmen im Flachwasser- und Radarsimulator SANDRA-II betreuen, sich aus erster Hand über dieses wichtige Thema zu informieren. Schwerpunkt des Vortrags von Dipl.-Ing. Joachim Zöllner (DST) waren vor allem die Hintergründe, warum sich ein Binnenschiff in bestimmten Situationen so verhält, wie es erfahrenen Schiffsführer aus der Praxis kennen und beschreiben.

Gruppenfoto Teilnehmer der Fortbildung im DST
Fortbildung im DST: Referent mit Instruktoren des Fahrsimulators SANDRA-II in Duisburg. Foto: SBKR

Die für ein sicheres und zuverlässiges Führen eines Binnenschiffs notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten können im Fahrsimulator beobachtet und „erfahren“ werden. Ein besseres Verständnis für das Verhalten eines Schiffes lässt sich zusätzlich gewinnen, wenn auch Nachvollzogen werden kann, welche Hintergründe ein bestimmtes Schiffsverhalten zwangsläufig verursachen und warum und unter welchen Randbedingungen dies in der jeweiligen Fahrsituation geschieht.

Kenntnisse über Strömungsverhältnisse, das Deuten von Wellenbildern beim Fahren und Manövrieren von Binnenschiffen wie Überholen oder Begegnen in engen Gewässern, beim An- und Ablegen, Wenden, Ankern oder beim Ein- und Ausfahren aus Schleusen und Häfen stehen hierbei im Fokus. Nicht weniger Bedeutung hat das Einsparen von Brennstoff und aktiver Umweltschutz in der Binnenschifffahrt durch eine bewusste, zielgerichtete Fahrweise unter Berücksichtigung des Schiffsverhaltens und der Wechselwirkung Schiff-Umwelt.

Darüber hinaus bestand die Gelegenheit, Versuchsanlagen des DST zu besichtigen und im Rahmen einer ausgiebigen Diskussion weitere interessante Fragestellungen zu erörtern. Aufgrund der positiven Resonanz waren sich die Teilnehmer einig, sich in unregelmäßigen Abständen wieder zu treffen, um sich über weitere relevante Detailaspekte auszutauschen.